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24.02.2011

ADHS-Infoportal komplett

Wissenschaftler der Uniklinik Köln stellen mit Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit das ADHS-Infoportal fertig

Heute am 24.02.2011 wird der Bereich für betroffene Erwachsene online geschaltet. Dieser neue Informationsbereich bietet Erwachsenen mit ADHS eine Vielzahl allgemeiner Infos rund um das Thema Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS), aber auch spezifische Informationen zu Hilfen, Therapien und Diagnostik. Damit ist das ADHS-Infoportal komplett und bietet allen relevanten Zielgruppen einen spezifischen Zugang. Ein hohes Maß an Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und / oder Impulsivität ist bei Kindern gut beobachtbar und wird daher von Eltern, Lehrern und Erziehern häufig früh bemerkt. Besonders in Situationen, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern, zeigen sich diese Kernsymptome einer ADHS sehr deutlich. Anders sieht es bei von ADHS betroffenen Erwachsenen aus. Lange Zeit wurde ADHS als eine Kinderkrankheit verstanden, die sich mit den Jahren bei den Betroffenen „auswachsen“ würde. Forschungen haben jedoch gezeigt, dass diese Annahme falsch ist. Viele der von ADHS betroffenen Kinder leiden auch noch im Erwachsenenalter unter dieser Störung und einige benötigen weiter gezielte Hilfen.

Unter www.adhs.info/fuer-erwachsene.html finden Erwachsene mit ADHS ab heute alle wichtigen Informationen zum Thema. Sie können sich allgemein über die Symptomatik im Erwachsenenalter, zusätzliche Probleme und geschlechtsspezifische Unterschiede sowie zu den Themen Diagnostik und Therapie informieren. Darüber hinaus bietet das ADHS-Infoportal den Betroffenen ein breites Informationsangebot zu Hilfen.

Die Informationen auf der Seite orientieren sich strikt an empirischer Evidenz. Das heißt, sie basieren auf wissenschaftlichen Studien und Leitlinien von Fachgesellschaften und Expertengruppen. Durch eine
ziel- gruppenspezifische Informationsaufbereitung wird so eine einfach nutzbare, verlässliche und unabhängige Informationsbasis zum Störungsbild der ADHS für Betroffene und ihre Bezugspersonen geboten. Als erster von fünf Bereichen wurde im März 2010 der Bereich für Eltern und Bezugspersonen von betroffenen Kindern und Jugendlichen freigeschaltet. Schrittweise folgte seitdem die Freischaltung der anderen Bereiche für Pädagogen, betroffene Kinder, betroffene Jugendliche und betroffene Erwachsene. Seitdem erhielt das ADHS-Infoportal zahlreiche positive Rückmeldungen von Betroffenen und Angehörigen. Der Wissenstests im Portal wurde bis heute mehr als fünftausend Mal ausgefüllt.

Die Aufklärung über ADHS ist ein wichtiges Anliegen des Bundesministeriums für Gesundheit und Bestandteil der Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit.

Hintergrund ADHS:
Fast jedes Kind durchlebt im Laufe seiner Entwicklung Phasen besonderer Ablenkbarkeit, hoher Aktivität und auch Zeiten heftiger Impulsivität. Erst ab einem bestimmten Grad der Auffälligkeit wird von einer Störung gesprochen. Dabei unterscheidet sich ADHS nicht von anderen psychischen Störungen (z.B. Depression) oder körperlichen Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck), welche ebenfalls mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Menschen mit einer starken Ausprägung der Kernsymptome Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität, erfahren dadurch erhebliche Einschränkungen in ihrem täglichen Leben. Die Anzahl der von ADHS betroffenen Kinder und Jugendlichen in Deutschland schwankt in Studien zwischen zwei und etwa sechs Prozent. Insgesamt kann man jedoch repräsentativen Erhebungen zufolge davon ausgehen, dass rund 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland von ADHS betroffen sind. Jungen sind dabei gegenüber Mädchen insgesamt zwei bis viermal häufiger betroffen. Studien zeigen, dass bei ca. 60% der Kinder und Jugendlichen, die als Kinder unter einer ADHS leiden, auch noch im Erwachsenenalter deutliche Beeinträchtigungen vorhanden sind. In der Öffentlichkeit wird das Thema ADHS kontrovers diskutiert, was bei Betroffenen, ihren Eltern, Partnern oder anderen Angehörigen und Betreuern häufig zu Verunsicherungen führt. Das ADHS-Infoportal ist unter der Leitung des zentralen adhs-netzes unter Federführung von Professor Döpfner aus der Kölner Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie entstanden und wird stetig weiterentwickelt.

Im Internet:www.adhs.info

Bei Rückfragen:
Anne Stiller
Zentrales adhs-netz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik Köln
E-Mail: adhs-info@uk-koeln.de

Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Kommunikation
Telefon: 0221 478-5548
E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de