Jugendstation 3

Auf der psychotherapeutischen Station für Jugendliche werden vor allem Jugendliche mit

  • Angststörungen (z. B. Ängste vor Bewertung durch andere, Mobbing)
  • Zwangsstörungen (bestimmte Rituale wie Hände waschen müssen immer wieder wiederholt werden)
  • Depressiven Episoden (niedergedrückte Stimmung, die über normale Trauer hinausgeht)
  • sowie psychosomatischen Störungen (seelische Belastung ruft körperliche Symptome hervor, für die die Ärzte keine körperliche Ursache finden können)

behandelt. Länger andauerndes Fehlen in der Schule (Schulabsentismus) kann anzeigen, dass ambulante Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen.

Für wen ist die Station geeignet?

Die Station ist für Jugendliche von ca. 13-18 Jahren geeignet.

Die Aufenthaltsdauer richtet sich je nach dem Behandlungsfall, in der Regel beträgt sie jedoch zwischen 4-12 Wochen.

Aufnahme

Eine Aufnahme erfolgt in der Regel nach Zuweisung durch niedergelassene Fachärzte. In der Regel erfolgen vor einer geplanten Aufnahme ein Vorgespräch und eine Besichtigung der Station, um den Rahmen der Behandlung, die Behandlungsziele und weitere Fragen zu klären.

Behandlungskonzept

Das psychodynamische Behandlungskonzept der psychotherapeutischen Station beinhaltet neben einer individuellen und ausführlichen Analyse der jeweiligen intrapsychischen und interpersonellen Konflikte und Auslöser eine speziell auf das jeweilige Krankheitsbild ausgerichtete Psychotherapie, in die verhaltenstherapeutische Interventionen integriert sind. So wird zum Beispiel bei phobischen Störung (Angststörung) eine Angsthierarchie mit dem Jugendlichen erstellt und daran angelehnt ein Expositionsplan erarbeitet - d.h. die Jugendlichen konfrontieren sich schrittweise zunächst mit weniger starken und mit zunehmendem Training und Erfolg auch mit stärkeren Ängsten. Diese Konfrontation wird in enger Zusammenarbeit mit dem Pflege- und Erziehungsteams und den jeweiligen Therapeuten umgesetzt. Neben dieser Arbeit am Symptom in der Gegenwart, wird in den psychotherapeutischen Gesprächen erarbeitet, welche Ursachen hinter den betreffenden Ängsten stehen und wie unsere PatientInnen und Patienten damit umgehen können.

Die individuellen Behandlungspläne entsprechen weiterhin den kinder- und jugendpsychiatrischen Leitlinien für die jeweiligen Erkrankungen. Hierbei ist die Erforschung effektiver Behandlungsmöglichkeiten von großer Bedeutung, welcher wir uns für unsere Patienten im Rahmen der klinischen Forschung beteiligen.

Wer steht für die Behandlung zur Verfügung?

Die Psychotherapiestation für Jugendliche verfügt über ein multimodales und multiprofessionelles Versorgungsteam. So stehen den Jugendlichen neben einzeltherapeutischen Gesprächen mit Ärzten und Psychologen Gruppenpsychotherapien zur Verfügung sowie eine fachtherapeutische Behandlung in Form von sporttherapeutischen und gestalttherapeutischen Angeboten. Darüber hinaus ist das Pflege- und Erziehungsteam speziell auf die Besonderheiten eben oben genannter Jugendlicher und ihren Problemen geschult und bietet so auch im täglichen Umgang inhaltliche Unterstützung bei der Genesung psychiatrischer Erkrankungen.

Einen wesentlichen Teil bildet auf der Jugendstation ebenfalls die Integration der schulischen Auffälligkeiten in Form eines Schulabsentismus bei psychiatrisch erkrankten Jugendlichen. Dies erfolgt in enger Kooperation mit der an die Klinik angegliederten „Johann-Christoph-Winters-Schule“ sowie im Austausch mit den jeweiligen Heimatschulen.

Spezifische Behandlungsangebote der Station

Neben den individuell erstellten Behandlungsplan gibt es ein familientherapeutisches Angebot in Form von Familiengesprächen sowie regelmäßigen Gesprächen mit den zuständigen Psychotherapeuten. Komplementiert wird dies durch eine mögliche Beratung unseres Sozialdienstes, um weitere Hilfemaßnahmen aus dem Jugendhilfebereich zu erörtern und gegebenenfalls einzuleiten.

Zusammenfassend wird somit bei den Patienten, zusammen mit ihren Familien, ein individueller Behandlungsplan erstellt mit psychiatrischer Diagnostik und sich daran anschließender psychotherapeutischer Behandlung, um die Auffälligkeiten in der jugendlichen Entwicklung zu mildern und die weitere Entwicklung positiv zu unterstützen.

Sporttherapie

Für Jugendliche, die an einer Depression leiden, bieten wir als besonderen Schwerpunkt der Station neben den oben genannten Therapiebausteinen eine intensive Sportbehandlung an. Kooperationspartner sind unter anderem die hiesige UniReha der Uniklinik Köln, die Deutsche Sporthochschule Köln und das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie Witten-Herdecke.

Über die zusätzliche Sportbehandlung soll die Zeitdauer bis zum Abklingen der Symptome deutlich verkürzt werden. Dazu liegen sehr ermutigende Ergebnisse aus einer bei uns durchgeführten Studie vor. Auch aktuell wird die Sportbehandlung wissenschaftlich begeleitet und weiter evaluiert. Die Behandlung erfolgt entweder auf einer Vibrationsplatte, die in zahlreichen Fitnessstudios als sogenannte „Powerplate“ zur Verfügung steht oder in einer Bewegungsgruppe. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Flyer.

Team

Funktionsoberärztin
Dr. Heidrun Wunram
Telefon +49 221 478-86399

Pflege- und Erziehungsdienst Teamleitung
Thorsten Muhlack
Telefon +49 221 478-87689

Stellv. Pflege- und Erziehungsdienst Teamleitung
Ulrike Block
Telefon +49 221 478-89452

Stationsärzte (gilt für Jugendstation 3 und 4)
Amelie Ruthe
Telefon +49 221 478-89456

Dr. Kim Plümacher
Telefon +49 221 478-89457

Stationspsychologen (gilt für Jugendstation 3 und 4)
M.Sc. Anna Poutot
Telefon +49 221 478-97976

M.Sc. Nike Wendker
Telefon +49 221 478-87247

Sozialarbeiterin
Melissa Priscilla Vogel, M.A. Beratung und Vertretung im Sozialen Recht
Telefon +49 221 478-76986

Musiktherapeut
Dipl. Musiktherapeut Michael Meza-Hörpel
Telefon +49 221 478-86604

Ergotherapeutin
Nicole Walter
Telefon +49 221 478-86606

Sporttherapeuten
Rahel Eichert, M.A. / Lisa Weller
Telefon +49 221 478-6612