Jugendstation 4

Auf der psychotherapeutischen Station für Jugendliche werden Jugendliche mit

  • Magersucht (Anorexia nervosa)
  • Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa)
  • Ess-Sucht (Binge-eating Störung)  
  • Essstörungen im Rahmen anderer psychiatrischer oder somatischer Erkrankungen

behandelt.

Für wen ist die Station geeignet?

Die Station ist für Jugendliche von ca. 13-18 Jahren geeignet.

Die Aufenthaltsdauer richtet sich je nach dem Behandlungsfall.

Aufnahme

Eine Aufnahme erfolgt in der Regel nach Zuweisung durch niedergelassene Fachärzte oder aus unsererSpezialambulanz für Essstörungen.In der Regel erfolgen vor einer geplanten Aufnahme ein Vorgespräch und eine Besichtigung der Station, um den Rahmen der Behandlung, die Behandlungsziele und weitere Fragen zu klären.

Behandlungskonzept

Ziel der Behandlung ist es, die Jugendlichen und ihre Familien dabei zu unterstützen, dass nicht-altersentsprechende Essverhalten nachhaltig zu verändern und dahinterstehende emotionale Konflikte zu bearbeiten. Eine anschließende Nachbetreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit unserer auf Essstörung spezialisierten Ambulanz.

Bei Jugendlichen mit einer Magersucht wird orientiert an den kinder- und jugendpsychiatrischen Leitlinien ein individuelles Zielgewicht ermittelt und davon ausgehend ein persönlicher Verstärkerplan (Stufenplan) erstellt. Die Gewichtsrehabilitation wird eng begleitet durch eine Gesprächstherapie sowie körpertherapeutischen – sowie ergotherapeutischen Fachtherapien.

Die stationäre Behandlung einer Magersucht gliedert sich in zwei Phasen. Zu Beginn steht neben dem Motivationsaufbau für die Behandlung die Anhebung des Gewichts im Vordergrund, da sich gezeigt hat, dass bei anhaltendem Nährstoffmangel im Gehirn, psychotherapeutische Prozesse nicht gut in Gang kommen, da sich die neuen Lernerfahrungen nicht gut im Gedächtnis niederschlagen können (hierzu müssen Nervenverbindungen verändert werden, wozu ein ausreichender Stoffwechsel notwendig ist). Die Gewichtszunahme wird mit einem verhaltenstherapeutischen orientierten Stufenplan erreicht. Das Erreichen des Zielgewichts ist ein entscheidender prognostischer Faktor für einen günstigen weiteren Verlauf.

In der zweiten Phase nach bereits begonnenem Gewichtswiederaufbau werden dann zusammen mit dem jeweiligen Arzt oder Psychologen individuelle Risikofaktoren und Erhaltungsfaktoren ermittelt und bearbeitet. Nur durch eine Bearbeitung der zugrunde liegenden Konflikte bzw. auslösenden/ aufrechterhaltenden Faktoren und dem Aufbau von Interessen abseits von Körper und Gewicht sowie einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung können Rückfälle minimiert werden.

Die individuellen Behandlungspläne entsprechen weiterhin den kinder- und jugendpsychiatrischen Leitlinien für die jeweiligen Erkrankungen. Hierbei ist die Erforschung effektiver Behandlungsmöglichkeiten von großer Bedeutung, welcher wir uns für unsere Patienten im Rahmen der klinischen Forschung beteiligen.

Stationsablauf

In der adoleszenten Entwicklung treten diese auf den Körper verschobenen psychiatrischen Erkrankungen vermehrt auf und bedürfen eines spezialisierten Behandlungsangebotes. Das differenzierte Behandlungsangebot beinhaltet das Zusammenspiel der medizinischen Versorgung mit Überwachung der körperlichen Symptome im Einklang mit der psychotherapeutischen sowie psychiatrischen Behandlung der zugrundeliegenden Auffälligkeit in der emotionalen Entwicklung bei den Patienten/-innen.

Ein Schwerpunkt ist dabei die Behandlung der Anorexia nervosa, welche durch ein deutlich restriktives Essverhalten sowie einer ausgeprägten Gewichtsphobie charakterisiert ist. Patienten/-innen erhalten hier unterstützend zur Gewichtsaufnahme einen verhaltenstherapeutisch-orientierten Stufenplan.

Die Patienten/-innen erfahren regelmäßige einzeltherapeutische Angebote sowie Gruppenpsychotherapien. Daneben ist ein wichtiger Schwerpunkt der Station die fachtherapeutischen Angebote, bestehend aus der Körperpsychotherapie in Einzel- und Gruppenangeboten sowie dem ergotherapeutischen Angebot. Diese zu den non-verbalen Therapien zählenden Verfahren ermöglichen den Jugendlichen einen anderen Zugang zu ihrem jeweiligen inneren emotionalen Erleben und führen so zu einer Angstreduktion und verbesserten Umgang mit ihren Konflikten.

Die individuell erstellten Essenspläne werden wöchentlich durch eine Ernährungsberaterin erstellt. Die Jugendlichen haben im persönlichen Gespräch die Möglichkeit, eigene Bedürfnisse in diese Essenspläne zu integrieren.

Ergänzend zu dem individuellen Behandlungsplan eines jeden Jugendlichen gibt es ein familientherapeutisches Angebot, bestehend aus regelmäßigen Gesprächen mit dem zuständigen Psychotherapeuten sowie familientherapeutischen Sitzungen. Zudem ist eine Beratung durch unseren Sozialdienst möglich.

Team

Oberärztin
Dr. Julia Tennie
Telefon +49 221 478-97864

Pflege- und Erziehungsdienst Teamleitung
Thorsten Muhlack
Telefon +49 221 478-87689

Stellv. Pflege- und Erziehungsdienst Teamleitung
Ulrike Block
Telefon +49 221 478-89452

Stationsärzte (gilt für Jugendstation 3 und 4)
Amelie Ruthe
Telefon +49 221 478-89456

Dr. Kim Plümacher
Telefon +49 221 478-89457

Stationspsychologen (gilt für Jugendstation 3 und 4)
M. Sc. Anna Poutot
Telefon +49 221 478-97976

M. Sc. Nike Wendker
Telefon +49 221 478-87247

Sozialarbeiterinnen
Dipl.-Soz.-Arb. Anja Neist
Telefon +49 221 478-86687

Dipl.-Soz.-Arb. Elsa von Rabenau
Telefon +49 221 478-89354

Dip.-Soz.-Arb. Leonie Marqua
Telefon +49 221 478-30712

Bewegungstherapie
Dipl.-Sportwiss. Marina Söthe
Telefon +49 221 478-6612

Ergotherapeutin
Nicole Walter
Telefon +49 221 478-86603, -86606

Stationslehrerin
Chantila Pereira
Telefon +49 221 478-89384