CARE

Computer-assistierte Risiko-Evaluation in der Früherkennung psychotischer Erkrankungen

Das Projekt CARE möchte durch ein innovatives Präventionsmodell erstmals eine verbesserte, effiziente Risikoabschätzung von Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Psychoserisiko im Altersbereich ab dem 16. Lebensjahr bis zum Alter von 40 Jahren erreichen, auf deren Basis eine individuelle Frühbehandlung erfolgt. Die Abschätzung des Risikos einer Psychoseentwicklung und/oder von Funktionseinbußen in den nächsten zwölf Monaten erfolgt zusätzlich mittels Algorithmen, die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Verarbeitung multimodaler klinischer Daten der Patientinnen und Patienten nutzen. Darauf basierend erfolgt eine risikostratifizierte individuelle, modular gestaltete spezifische Behandlung, im Rahmen derer eine Psychotherapie über sechs Monate stattfindet.

Im Rahmen einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie werden Patientinnen und Patienten mit computergestützter Diagnostik und risikoadaptierter Behandlung mit einer Kontrollgruppe verglichen, die gemäß der Regelversorgung behandelt werden. Das medizinische Ziel der ambulanten strukturierten Versorgungsform besteht darin, mit diesen Maßnahmen bei Patientinnen und Patienten den Ausbruch einer Psychose zu verhindern und das soziale und berufliche Leistungsniveau zu verbessern. Alle bis dahin laufenden Behandlungen bei Ärztinnen/ Ärzten oder Psychotherpeutinnen/ Psychotherapeuten können fortgesetzt werden. Bestehende Behandlungen können fortgesetzt werden. Die Versorgung in CARE versteht sich als ein spezialisiertes, zeitlich begrenztes Zusatzangebot für die Patientinnen und Patienten.

In der anderen Studiengruppe wird die aktuell übliche Standardbehandlung der Regelversorgung weitergeführt. Es können neue Behandlungen begonnen oder bestehende Behandlungen fortgesetzt werden. Anschließend werden die Kostenfaktoren der neuen Versorgungsform in einer gesundheitsökonomischen Evaluation ausgewertet.

Im Erfolgsfall kann durch das Projekt CARE eine risikostratifizierte und personalisierte Diagnostik und Therapie entwickelt werden, um psychiatrische Erkrankungen aus dem Bereich der Psychosen zu verhindern oder Krankheitsverläufe deutlich abzumildern.

Das Projekt CARE wurde im Themenfeld der „Digitalen Transformation“ im Jahr 2022 bewilligt und wird durch den Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesauschusses gefördert. Das Projekt wird durch die Heinrich-Heine Universität/ LVR Düsseldorf geleitet und in neun Bundesländern durchgeführt.

Weitere Informationen zum Projekt CARE

Ansprechpartnerinnen für das Projekt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Köln sind Hanna Schwinde und Dr. Joanna Martin. Der Kontakt erfolgt über das Sekretariat:

Telefon +49 221 478-5337
E-Mail kjp-poliklinik@uk-koeln.de